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Zwölf Bausteine für ein verbessertes Leben

München, den Datum: 25.03.2024
Soziales

Abschlussveranstaltung des Projekts Intensivwohnen Netzwerk Oberbayern (PINO)

Welche Bedingungen muss ein Wohn- und Betreuungskonzept erfüllen, um die Lebenssituation für Menschen mit geistiger Behinderung und herausforderndem Verhalten zu verbessern? Dieser Frage ging in den letzten vier Jahren das Projekt Intensivwohnen Netzwerk Oberbayern (PINO) nach.

In einer einmaligen Kooperation zwischen dem Bezirk Oberbayern, der Ludwigs-Maximilians-Universität München und sieben Einrichtungsträgern wurden hierzu Studien angelegt und Qualitätsstandards erarbeitet. Diese stellte Projektleiter Prof. Dr. Reinhard Markowetz (LMU-Lehrstuhl für Pädagogik bei Verhaltensstörungen) mit seinem Team auf der Abschlussveranstaltung vor. In Workshops und einer Podiumsdiskussion wurden die Inhalte anschließend vertieft.

„Die Not ist riesengroß und die Ursachenforschung unzureichend“, berichtete der Projekt-Schirmherr und Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung, Holger Kiesel. Dementsprechend befanden sich die Projektbeteiligten auf weitgehend unbekanntem Terrain.

Drei Ziele standen im Vordergrund: Qualitätsstandards herausarbeiten, einen Methodenkoffer entwerfen und Handlungsempfehlungen abgeben. Insgesamt zwölf Qualitätsstandards sind es am Ende geworden, oder wie es Markowetz formulierte: „Zwölf Bausteine für ein verbessertes Leben“. Darunter Punkte wie Professionelle Haltung, Krisenmanagement & Gewaltschutz und Personenzentrierte Teilhabe. Daraus ergeben sich wiederum konkrete Empfehlungen für die Praxis, wie die maßgeschneiderte Qualifizierung des Personals oder der Abbau von Bürokratie.

„Die Praxis will ja, aber oft fehlen die Köpfe“, befand Markowetz. In die gleiche Kerbe schlug Thomas Schwarzenberger: „Entscheidend wird die Rezeption der Ergebnisse in der Praxis sein“, sagte Oberbayerns Bezirkstagspräsident: „Der heutige Schlusspunkt ist gleichzeitig der Anfang einer neuen Phase. Ich bin fest davon überzeugt, dass dies die Basis dafür ist, mehr Menschen ein inklusives und besseres Leben zu ermöglichen.“