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Ehrung für Mechthild Lobisch und Wilfried Hiller
 
Die Buch- und Einbandkünstlerin Mechthild Lobisch und der Komponist Wilfried Hiller erhalten den Oberbayerischen Kulturpreis 2013. Die höchste kulturelle Auszeichnung des Bezirks Oberbayern wird am 14. Juli 2013 im Rahmen der 19. Oberbayerischen Kultur- und Jugendkulturtage in Traunreut verliehen. Der Bezirk Oberbayern ehrt damit seit 1980 jährlich zwei Persönlichkeiten, die sich besonders um die Kultur in Oberbayern verdient gemacht haben. Der Preis ist mit jeweils 5.000 Euro dotiert.
 



Mechthild Lobisch gilt als führende Vertreterin der modernen Einbandkunst und Buchgestaltung in Deutschland. Ihre Arbeiten sind in wichtigen europäischen Buchmuseen und Bibliotheken vertreten, so auch in der Neuen Sammlung der Pinakothek der Moderne in München. Die Handwerksmeisterin und Professorin wurde 1940 in Hirschberg (Schlesien) geboren und wuchs in Bayern auf. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Buchbinderin, die sie mit Meisterprüfung abschloss. Dann zog es sie nach Paris, wo sie an der „École Estienne“ Einbandentwurf, Einbandgeschichte und Dekorationsvergolden studierte. Mit Frankreich hatte sie ein Land gewählt, in dem die Einbandkunst eine hohe Wertschätzung genießt. Seit 1978 arbeitet Lobisch als selbstständige Künstlerin mit eigenem Atelier in Gauting. Sie war Dozentin an der Akademie für Gestaltung und Handwerk in München und lehrte an der „Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle“. Bis zu ihrer Emeritierung 2006 leitete sie dort die Klasse „Konzeptkunst Buch“. 2011 würdigte die Handwerkskammer für München und Oberbayern ihr Lebenswerk mit der Ausstellung „Vorsicht Buch – Mechthild Lobisch und Schüler“. Die Laudatio auf Mechthild Lobisch hält Prof. Hanne Bergius, Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein in Halle (Saale).

 



Wilfried Hiller steht als Schüler Carl Orffs ganz in der bayerischen Tradition. Sein „Goggolori“ war die erste Oper in bairischer Mundart und wurde am Gärtnerplatztheater München zum großen Erfolg. Hiller, geboren 1941 in Weißenhorn bei Ulm, arbeitete nach einem Klavierstudium am Augsburger Konservatorium zunächst als Organist und Ballett-Korrepetitor. Er studierte an der Münchner Musikhochschule Komposition, Opernregie, Schlagzeug und Musiktheorie. 1968 lernte er Carl Orff kennen, dessen Schüler er wurde und mit dem er bis zu Orffs Tod eng verbunden blieb. Auch die Zusammenarbeit mit dem Autor Michael Ende gab ihm wichtige künstlerische Impulse. Es entstanden Klassiker des zeitgenössischen Musiktheaters wie „Tranquilla Trampeltreu“ oder „Das Traumfresserchen“. 2005 vertont Hiller mit Texten Wilfried Böhms die Kirchenopern „Augustinus“ und „Der Sohn des Zimmermanns“. Hiller lehrte an der Münchner Musikhochschule und war von 2005 bis 2008 Präsident des Bayerischen Musikrats. Seit 2008 ist er Vorsitzender der Carl-Orff-Stiftung. Hiller schrieb neben Bühnenwerken zahlreiche kammermusikalische Stücke, Solokonzerte sowie Chor- und Orchesterwerke. Die Laudatio auf Wilfried Hiller hält der Musikverleger Dr. Peter Hanser-Strecker.

Der Komponist Wilfried Hiller erhält den Oberbayerischen Kulturpreis 2013. Foto: Klaus Lipa
 
Der Komponist Wilfried Hiller erhält den Oberbayerischen Kulturpreis 2013.
Foto: Klaus Lipa
 
Die Buch- und Einbandkünstlerin Mechthild Lobisch wird mit dem Oberbayerischen Kulturpreis 2013 geehrt. Foto: Thomas Schuster
 
Die Buch- und Einbandkünstlerin Mechthild Lobisch wird mit dem Oberbayerischen Kulturpreis 2013 geehrt.
Foto: Thomas Schuster
 
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