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„Zu 100 Prozent inklusiv“

München, den Datum: 15.01.2019
Soziales

Bezirkstagsvizepräsident Schneider gratuliert Privaten Schulen Oberaudorf–Inntal zum 5-jährigen Bestehen

Inklusion von Anfang an prägt den Alltag an den Privaten Schulen Oberaudorf-Inntal: Das Ganztagskonzept der Grund- und Mittelschule ermöglicht Kindern mit und ohne Behinderungen gemeinsames Lernen und schafft Raum für Sport, Spiel und Spaß. Bezirkstagsvizepräsident Rainer Schneider gratulierte den Privaten Schulen jetzt zum 5-jährigen Bestehen. „Sie arbeiten zu 100 Prozent inklusiv“, so Schneider, „das ist ein Alleinstellungsmerkmal in der schulischen Landschaft.“

Die Privaten Schulen arbeiten im rhythmisierten Ganztagsunterricht; dieser schafft Freiraum für vielfältige gemeinsame Aktivitäten von Kindern mit und ohne Behinderungen. Rund ein Drittel der 75 Schülerinnen und Schüler hat eine Behinderung – darunter sind auch gehörlose Kinder. Damit alle miteinander kommunizieren können, erlernen alle Schülerinnen und Schüler die Gebärdensprache. „Als
inklusive Schule passen wir uns an die Bedürfnisse der Kinder an. Das heißt, dass wir uns stetig weiterentwickeln, je nachdem, was die Schüler brauchen. Deshalb lernen alle Gebärdensprache, seit das erste gehörlose Kind bei uns ist. Unser Konzept wird niemals fertig sein“, erzählt Geschäftsführerin Bettina Brühl.

Als Träger der Eingliederungshilfe finanziert der Bezirk Oberbayern Schulbegleiter für Kinder mit Behinderungen sowie Integrationsplätze im Hort und in der inklusiven Nachmittagsbetreuung. Kinder mit Behinderungen erhalten mit Hilfe der Konduktiven Förderung nach Petö die notwendigen Angebote zur motorischen Förderung. Für die Familien sei es eine „enorme Erleichterung, wenn Therapien und Fördermaßnahmen der Kinder in den schulischen Alltag integriert sind und nicht in der Freizeit geleistet werden müssen“, sagte Schneider.  

Vertrauensvolle Zusammenarbeit

Der Bezirk Oberbayern habe Eltern, Schulleitung und Lehrer von Anfang an intensiv beraten und  begleitet. Mit Hilfe des Fallmanagements – eine neue Methode, um den Hilfebedarf eines Kindes festzustellen – hätten Eltern und Bezirk offen und vertrauensvoll zusammengearbeitet. „Wir sind mit den Familien in regelmäßigem und intensivem Austausch. Unser Ziel ist, für jedes Kind ein individuelles Hilfepaket zu schnüren“, so Schneider weiter.  

Dies gelingt unter anderem mit einem innovativen Ansatz für die Schulbegleitung. Dabei teilen sich jeweils mehrere Kinder mit Behinderungen eine Assistenz. In einer Klasse sind damit beispielsweise sechs statt elf Inklusionshelfer tätig. Im Gegenzug hat der Bezirk Oberbayern mit den Eltern und Schulen vereinbart, dass als Schulbegleiter nur Fachkräfte der Konduktiven Förderung – sogenannte Konduktorinnen – und Erzieherinnen zum Einsatz kommen und nicht wie sonst üblich Hilfskräfte. Im Hort und in der Heilpädagogischen Tagesstätte sind diese als pädagogische Fachkräfte tätig – aus Sicht von Bezirkstagsvizepräsident Schneider ein „zukunftsweisendes Konzept, mit dem es uns gelingt, Kinder mit Behinderungen optimal zu fördern“.


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